Tierrettung mit Überraschung

Ein nicht alltäglicher Einsatz mit schönem Ausgang. Am Sonntagmittag wurde die Feuerwehr Brugg per Konferenzgespräch zu einer Tierrettung gerufen. (08. November 2020)

Am Sonntag, 8.11.2020, Punkt 11:00 Uhr hat die Kantonale Notruf Zentrale zu einem Konferenzgespräch aufgerufen.

Mit der Anfrage «im Brugger Ortsteil Schinznach-Bad steckt ein Waldkauz im Cheminée fest und kann nicht mehr nach draussen», (laut Vogelwarte Sempach sei das eine Aufgabe für die Feuerwehr). Es wurde entschieden, dass zwei Angehörige der Feuerwehr vor Ort nachschauen, was getan werden kann, damit der Waldkauz wieder ins Freie gelangt.

So machten sich Markus Obrist und Manuel Keller auf den Weg nach Schinznach-Bad. In einem Mehrfamilienhaus wurden wir auch schon erwartet. Sogleich haben wir uns einen Überblick verschafft, eine ADL-Stellung von aussen ging nicht, da zu wenig Traglast vorhanden war. Uns blieb nur das Einschub-Cheminée auszubauen.

Also haben wir Taten sprechen lassen und das Cheminée ausgebaut. Ab da ging es schneller als gedacht der Waldkauz flog direkt in die Wohnung und von da über die geöffneten Fenster ins Freie und Richtung Wald. Es blieb uns nur noch das Cheminée wieder zurückzuschieben. Doch erneut waren Geräusche zu hören, wir schauten nochmals nach, beim Nachschauen war der Waldkauz schon wieder da! Wir dachten, das gibt es doch nicht!

Alles noch einmal von vorne, aber dieses Mal wollte der Kauz nicht von alleine aus dem Cheminée. Markus schaute nochmals und bemerkte, dass der Waldkauz auf der Kante sitzt und die Füsse zum Greifen nah waren. So schnappte er kurzerhand zu und schon war der Waldkauz draussen. Dieser Waldkauz war aber grösser als der erste, somit waren also zwei Waldkauze im Cheminéerohr! Auch diesen Waldkauz haben wir in die Freiheit entlassen können.

Danach haben wir unsere Arbeit mit Aufräumen beendet. Am Montag können die Cheminéebauer den Einbau wieder fachgerecht ausführen.

Manuel Keller, 08. November 2020